Gestärkt aus der Pandemie

Wie deutsche Unternehmen in den USA die Covid-Krise bewältigen

Krise? Welche Krise? Deutsche Unternehmen in den USA haben im vergangenen Jahr die Folgen der Pandemie im Wesentlichen hinter sich gelassen: 85 Prozent gelang 2021 sogar ein Umsatzanstieg. Fast neun von zehn Unternehmen erwirtschafteten 2021 Gewinne. 29 Prozent der Befragten erzielten sogar eine Umsatzrendite von mehr als 10 Prozent.

Das sind zentrale Ergebnisse der jüngst präsentierten Studie »German American Business Outlook 2022«. In der jährlichen Umfrage der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA) wurden im November 2021 102 deutsche Tochtergesellschaften zu ihren Geschäftserwartungen in den USA befragt.

Restrukturierung ihrer Geschäftsprozesse

66 Prozent der Befragten waren während der Krise erfolgreich bei der Optimierung und Restrukturierung ihrer Geschäftsprozesse; 53 Prozent erzielten Fortschritte bei der Digitalisierung der Arbeitsplätze, 28 Prozent bei der Digitalisierung des Vertriebs sowie 21 Prozent bei der Digitalisierung ihres Geschäftsmodells. Als Folge aller Maßnahmen konnten 71 Prozent der befragten deutschen Konzerne in den USA ihre Profitabilität im Jahr 2021 steigern. Im Vorjahr, das noch stärker durch die COVID-19-Pandemie geprägt war, gelang dies nur 45 Prozent der deutschen Konzerne.

Wenngleich sich das Wirtschaftsumfeld aufgrund von Lieferengpässen, steigender Inflation und dem russischen Einmarsch in die Ukraine inzwischen verdüstert hat, bleiben deutsche Unternehmen in den USA zuversichtlich. 87 Prozent planen wachsende Investitionen, 22 Prozent wollen in den nächsten drei Jahren sogar mehr als zehn Millionen Dollar investieren. Die wichtigsten geplanten Investitionsfelder betreffen allesamt die Fortsetzung der digitalen Transformation.

Doch ist beileibe nicht alles Gold.

71 Prozent der Befragten verzeichneten in den letzten 18 Monaten Engpässe in den Lieferketten. So überrascht es nicht, dass mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen in den USA das Thema als eine der Top 3 Herausforderungen betrachtet. Um die Lieferketten-Risiken zu mindern, setzen deutsche Unternehmen in den USA auf lokale Beschaffung, Diversifizierung der Zulieferer sowie die Bevorratung kritischer Komponenten.

Der zweitgrößte Verbesserungsbedarf besteht aus Sicht der befragten deutschen Unternehmen in den USA beim Schutz vor Cyber-Risiken. Knapp jeder dritte Befragte glaubt, dass in seinem Unternehmen entsprechende Verbesserungen erforderlich sind. Drei von vier der befragten deutschen Unternehmen in den USA bezeichnen den Arbeitskräftemangel als eine der Top 3 Herausforderungen. Vor dem Hintergrund, dass zwei von drei befragten Unternehmen konkrete Pläne haben, ihre Belegschaft im Jahr 2022 aufzubauen, könnte sich dieser Personalengpass als wesentliches Hindernis für das künftige Wachstum erweisen. Jedes dritte deutsche Unternehmen hat daher bereits eigene Aus- und Fortbildungsprogramme aufgesetzt.

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